Falsche Schuld


Beitrag von Maike
⏱ Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten
Beitragsbild von Maike_von_TRAUMALEBEN

Ich wurde heute mehrfach für Dinge beschuldigt, an denen ich nur bedingt, bis keine Schuld trage.

Versteht mich nicht falsch. Das Thema Schuld spielt in meinem Leben und meinen Gedanken eine große Rolle. Ich habe viele falsche Dinge getan, viele Menschen verletzt. Vieles davon suche ich seit Jahren zu bereinigen. Inzwischen mache ich Dinge in meinem besten Wissen und Gewissen.

Wenn also eine Freundin zu mir kommt, nun seit zweieinhalb Jahren, und mir jedes Mal erzählt, wie schlimm ihre Beziehung sei, sie unglücklich sei und keine Liebe mehr empfinde, teilweise Gefahr für ein Kind drohe, dann stelle ich klar, dass ich kein Bild von diesem Partner habe, diesen nicht kenne, aber wenn das der Fall sei, sie ihn verlassen sollte. Vorher solle sie sich aber sicher sein, über diese Entscheidung genau nachdenken. Sie hat die Beziehung beendet, war sehr zufrieden. Nun allerdings bekomme ich Nachrichten, wie unzufrieden sie sei und sie sich von den falschen Menschen habe bequatschen lassen.

Somit steht im Raum, dass ich ein falscher Mensch bin, den falschen Rat gegeben habe. Ich kann aber ganz klar sagen, dass ich diesen im besten Wissen und Gewissen gegeben habe. Ich bin für die Situation, in der sie steckt, nicht verantwortlich, werde aber dafür verantwortlich gemacht, indirekt natürlich.

In der zweiten Situation bin ich durch Lügen eines ehemaligen Freundes Zeuge einer Kindswohlgefährdung geworden. Eine Freundin hatte mich darauf aufmerksam gemacht und sich Beratung bei einem Profi eingeholt. Sie war nach dem Gespräch sehr aufgelöst. Wir haben viel überlegt, weitere Beratungs- und Anlaufstellen kontaktiert. Es stellte sich immer wieder dasselbe heraus. Wir hatten keine andere Wahl als die Eltern zu informieren und das Kind aufzuklären. Nichts zu tun wäre moralisch und rechtlich verwerflich gewesen. Es stellte sich heraus, dass die große Schwester des Kindes auch Opfer geworden war. Die ganze Familie war uns sehr dankbar. Schlimmeres konnte verhindert werden.

Als der Täter dies herausfand, wurde ich zum zweiten Mal für eine Situation verantwortlich gemacht, für die ich nichts konnte. Er versuchte mich einzuschüchtern, zu manipulieren, hat mich beschimpft und alles geleugnet. Er warf mir an den Kopf, dass er mich nicht bestrafen müsste, weil das Karma alles regeln würde. Ich hatte eine Beziehung zerstört und dafür schlechtes Karma gewonnen. Daraufhin erklärte ich ihm, dass er ein Kind in Gefahr gebracht hat, mich lange Zeit schlecht behandelte. Er hatte nun sein Karma-Konto-Ausgleich bekommen. Ich habe einen Menschen abgeschrieben, der meine Gedanken lange negativ beeinflusst hat, mir teilweise auch das Leben schwer gemacht hat.

Ich habe heute gelernt, dass ich, solange ich nach meinem besten Wissen und Gewissen handele, ruhig schlafen werde. Sollen mich andere dafür hassen, verachten oder loben… Hauptsache ich kann in den Spiegel sehen und bin zufrieden. Das wünsche ich jedem.

Mir hat dann jemand geschrieben, den ich noch nicht lange kenne. Sie hat mir geschrieben, nicht ich ihr. Sie möchte mich sehen. Ich freue mich sehr.

Es scheint sich alles zu richten. Ich lerne Menschen kennen, die an mir und meinem Leben genau so interessiert sind, wie ich an ihnen. Normale Beziehungen und Kontakte, völliges Neuland, aber verdammt schön.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Julius sagt:

    Sehr geehrte Frau Maike,
    Vielen dank für diesen Feed. Aber was ich nicht verstehe ist, wenn sie eine Vermutung hatten, das eine Kindeswohlgefährdung vorliegt, warum haben sie nicht die Polizei oder sofort die Eltern informiert? Jeder weitere Tag wäre moralisch verwerflich gewesen, oder nicht? Zudem kann ich nicht verstehen, warum eine Freundin aufgelöst war. War dies die Schwester vom Kind oder vom Täter? Und welche Beratungsstellen wurden angelaufen? Und was wollte der Täter denn mit dem Kind machen? Vergewaltigen o.ä.? Wie haben die Eltern darauf reagiert? Viele Unklarheiten, die ich gerne gewusst hätte.
    Ich würde mich über eine Antwort freuen.

    Mit Freundlichen Gruß,
    Julius

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    1. maike_von_traumaleben sagt:

      Hallo Julius,
      Wir haben uns bei der Telefonseelsorge, mehreren Therapeuten und der Kinderschutzthotline beraten lassen. Leider kann ich zu dem Fall nicht viel mehr sagen, um das Kind und uns selbst zu schützen.
      Gruß Maike

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