coronaschnack

CORONA-SCHNACK

Selbsthilfegruppe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, Erkrankungen und Behinderungen

Die Corona-Pandemie bzw. Covid-19-Pandemie ist auch 2021 weiter ein fester Bestandteil unser aller Lebenswelt. Das Hauptaugenmerk aller politischen Bemühungen liegt in der Eindämmung der Pandemie, dies soll Menschenleben retten und ist daher vollends zu begrüßen.

Dennoch stehen die Menschen verschiedenen Faktoren gegenüber, die sie individuell als mehr oder weniger bedrohlich empfinden und zu Beeinträchtigungen führen. Dazu gehören:

  • das Corona-Virus,
  • die politischen und institutionellen Maßnahmen und
  • die sozialen Umgangsweisen mit dem Virus und mit den Mitmenschen.

Und so müssen alle Menschen mit unterschiedlichsten Auswirkungen zurechtkommen – z.B. beruflich, ökonomisch und privat. Menschen, die mit grundlegenden gesundheitlichen Problemen leben, sind nun im Besonderen betroffen. Bei Menschen mit z.B. einer Immunschwäche aufgrund einer physischen Erkrankung, geht es im Angesicht des Corona-Virus um das Überleben bei einer Infizierung. Für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, Erkrankungen und Behinderungen sind es dagegen oft die Folgen der Corona-Pandemie, die zu weiteren Beeinträchtigungen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Hierzu gehören z.B.

  • die innerlich empfundene Bedrohung und damit einhergehende Angstzustände, ausgelöste depressive Episoden usw. durch das Bestehen des Virus und die behördlichen Maßnahmen
  • die stärkere Isolation durch Kontaktbeschränkungen
  • das Gefühl der Ohnmacht und des Kontrollverlustes sowie mögliche Retraumatisierungen durch z.B. Maskenpflicht, Ausgangsbeschränkungen
  • ausgelöste Angstzustände und andere psychische Beeinträchtigungen durch die mediale Berichterstattung
  • (…)

Folgende gesundheitliche Probleme können sich verstärken oder neu entwickeln:

  • Angstzustände
  • Depressionen (depressive Störungen)
  • Phobien
  • Panikstörungen
  • Sucht
  • Retraumatisierung (klassische und komplexe PTBS)
  • Suizidgefährdung
  • (…)

Leider gibt es bisher wenige Angebote und keine ausreichende Infrastruktur, um Betroffene in dieser Lage flächendeckend aufzufangen und angemessene Hilfsangebote zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der analogen, d.h. der direkten Kontaktbeschränkungen und damit einhergehenden Hürden, müssen wir neue Wege gehen.

Aus diesem Grund möchten wir ein Angebot ins Leben rufen, das eine partizipative bzw. teilnahmebefähigende Struktur für eine Hilfe zur Selbsthilfe bereitstellt.
Dabei handelt es sich um die Möglichkeit digitaler Treffen von Betroffenen, die sich untereinander austauschen und einander helfen können.


“Manche Berge scheinen unüberwindlich,
bis wir den ersten Schritt tun.”

Anke Maggauer-Kirsche


Mögliche Themen?

  • Deine Lebensumstände seit der Corona-Zeit
  • Deine Erfahrungen mit Behörden und Mitmenschen in Bezug zu Deiner Krankheitssymptomatik seit der Coronazeit
  • Deine Symptome: Art, Veränderung, Entwicklung, neue Symptome
  • Deine Strategien für den Umgang mit den Lebensumständen und Symptomen
  • Dein Wissen und Deine Erfahrungen zu Hilfemöglichkeiten
  • (…)

Die Themen können in der Gruppe „Corona-Schnack“ besprochen werden. Hier können sich Betroffene auch direkt verabreden zum Besprechen bestimmter Probleme oder zu allgemeinen Themen.

Corona-Schnack-Regeln!

Wir gehen höflich miteinander um und respektieren die Erfahrungswelt der anderen Teilnehmenden, da sich Wissen und Erfahrungen sehr ähneln, aber auch sehr unterschiedlich sein können. Jeder Mensch nimmt die Welt auf eine ganz individuelle Art wahr. Durch unterschiedlichste Einflüsse in Erziehung, Bildung und Sozialisation können ähnliche Erfahrungen, persönliche Grenzen und gewaltvolle Übergriffe vollkommen verschieden wahrgenommen und interpretiert werden. Daraus ergibt sich auch, dass wir Abstand von Vergleichen, Tipps zur Persönlichkeitsoptimierung oder einer Wettbewerbsorientierung nehmen.

Im Umgang miteinander nehmen wir weiterhin Abstand von verbaler Gewalt (Übergriffigkeit, Beleidigungen usw.) und jeder Form von Diskriminierung, d.h. Beiträge dürfen keinen Rassismus (Diskriminierung aufgrund zugeschriebener Herkunft und persönlicher Merkmale), Ableismus (Diskriminierung von Menschen mit Einschränkungen: z.B. mehr oder weniger krank), Ageismus (Diskriminierung von Menschen aufgrund des Alters: z.B. zu alt, zu jung), Sexismus (Diskriminierung aufgrund des zugeschriebenen Geschlechts: z.B. Frauen sind aber viel … als Männer.), IQismus (Diskriminierung aufgrund der zugeschriebenen Intelligenz: z.B. Bewertung von Bildungsstand, Lese-Rechtschreib-Schwäche) usw. beinhalten. Davon ausgeschlossen ist natürlich die Benennung und Beschreibung von erfahrener Gewalt und Diskriminierung im eigenen Lebenslauf. Beiträge können natürlich Meinungen beinhalten, jedoch keine Werbung für ökonomische Produkte (z.B. Medikamente) und Dienstleistungen sowie politische Strömungen o.ä. Alle Inhalte beziehen sich auf eigene Erfahrungen, Fachwissen oder Studienergebnisse in Bezug zum Thema „Leben mit psychischen Beeinträchtigungen, Erkrankungen und Behinderungen in der Corona-Zeit“.

Wie funktioniert der Corona-Schnack?

Die Corona-Schnack-Treffen werden über die digitale Plattform „Facebook“ und hier über die Gruppe „Corona-Schnack“ durchgeführt. Betroffene können sich untereinander schriftlich austauschen, Dateien, Bilder und Links senden und sich für digitale Treffen verabreden. Jedes Mitglied der Gruppe hat die Möglichkeit der Eröffnung von „Rooms“ für digitale Treffen. Interessierte Mitglieder*innen der Gruppe können diesem „Room“ dann beitreten. Für die Durchführung der „Corona-Schnacks“ wird ein Leitfaden zur Verfügung gestellt, der gruppendynamische Aspekte mit einbezieht und auch auf besondere Verläufe und Handlungsoptionen während der digitalen Treffen eingeht. Die Admins und Moderator*innen der Gruppe stehen für Fragen zur Verfügung.

Wir haben uns für die Durchführung der digitalen Treffen über die Plattform „Facebook“ entschieden, weil sie kostenlos ist und die Treffen ohne zeitliche Begrenzungen stattfinden können. Außerdem bieten die Gruppenfunktionen die Möglichkeiten des schriftlichen Austausches, des Hochladens von Bildern und Dokumenten sowie der Absprachen zu den Treffen. Wenn Du Dich dazu entscheidest am „Corona-Schnack“ teilzunehmen, stimmst Du damit der Nutzung von Facebook zu. Wenn Du Dich für die Nutzungsbedingungen, Datenschutz usw. von Facebook interessierst, kannst Du diese hier nachlesen. Du benötigst zur Nutzung der Gruppe einen Account auf Facebook. Wenn Du keinen hast, melde Dich bitte bei Facebook an (auch eine anonymisierte Anmeldung mit Pseudonym usw. ist möglich). Hier findest Du eine Anleitung dazu auf YouTube.

Anmeldeprozess!

Die Gruppe „Corona-Schnack“ behandelt sensible Themen, d.h. Menschen sprechen über Ihre persönlichen Probleme und psychischen Erkrankungen. Daher ist es uns wichtig, dass sich nur Betroffene von psychischen Beeinträchtigungen, Erkrankungen und Behinderungen bzw. Ihre gesetzlichen Vertreter*innen anmelden. Der Anmeldeprozess ist daher wie folgt aufgebaut:

  1. Beschreibe uns Deine Motivation zur Teilnahme an der Gruppe „Corona-Schnack“ über die unten auf dieser Website befindliche Anmeldemaske.
  2. Du erhältst daraufhin eine E-Mail mit dem Link zur Facebook-Gruppe.
  3. Melde Dich bitte bei der Gruppe an.
  4. Nachdem Du freigeschalten wurdest für die Gruppe, lies bitte die Dokumente zu den „Umgangsweisen“ und den „Leitfaden für digitale Treffen“.
  5. Stelle Dich, wenn möglich, in kurzer oder langer Ausführung in der Gruppe vor.
  6. Und schon kann es losgehen…


„Solange uns die Menschlichkeit miteinander verbindet, ist egal, was uns trennt.“

Ernst Ferstl



Anmeldung

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Vielen Dank! Du erhältst bald eine Antwort von uns.

Ernst Ferstl


Quellenangaben